☘️ Nahrung nicht nur für Enten

Beharrlichkeit ist ein wichtiges Element von Forschung und Entwicklung, und unser kürzlich abgeschlossenes FuE-Projekt DuckWeed lieferte nicht nur viele Ergebnisse, sondern auch einen weiteren Beweis für diese These. Aber der Reihe nach …

Vor wenigen Tagen endete unser Vorlaufforschungsprojekt „DuckWeed – Die Erschließung eines Rohstoffes der Zukunft“. Das englische DuckWeed steht für die einheimische Wasserlinse, mit wissenschaftlichem Namen Lemna minor, regional auch Entengrütze genannt. Ziel unseres 2,5-jährigen Vorhabens war es, technologische Grundlagen zur Etablierung der Wasserlinse als innovativer, proteinreicher und nachhaltiger Rohstoff für die Ernährungswirtschaft zu erarbeiten, denn sie ist in der Lebensmitteltechnologie bisher nur wenig erforscht, bietet aber ein enormes Potenzial für die Erweiterung des Portfolios pflanzenbasierter Lebensmittel. Unsere besondere Aufmerksamkeit galt daher der Optimierung der Anbaubedingungen sowie der Identifizierung und Entwicklung technologischer Eigenschaften, die eine vielseitige Nutzung ermöglichen. In unserem Technikum stellten wir Halbfabrikate wie Pulver, Mehle, Extrudate, Suspensionen und Emulsionen her, welche als Grundlage für die Entwicklung funktioneller Lebensmittel wie Nudeln, Brote und Pfannkuchen dienten.

Besondere Beharrlichkeit erforderte jedoch eine nicht-technologische Herausforderung: die Ablehnung der frischen Wasserlinse als Novel Food durch die EFSA just zu Projektbeginn im Jahr 2022. Diese Ablehnung erfolgte aufgrund eines potenziell zu hohen Mangangehalts in den Produkten. Um dieser Problematik zu begegnen, konzentrierten wir unsere Forschung auf die Reduktion des Mangangehalts während der Kultivierung und schafften es durch gezielte Anpassungen der Anbaubedingungen, den Mangangehalt ungefähr zu halbieren. Simultan zu unseren Ergebnissen kam es Mitte 2024 zur Wiederaufnahme des Novel-Food-Zulassungsverfahrens, was die Relevanz von Forschungsergebnissen für eine zukünftige Nutzung der Wasserlinse unterstrich. Anfang 2025 nun, zum Laufzeitende des Projektes, wurden die Wasserlinsenarten Lemna gibba und Lemna minor in der EU zugelassen. Dadurch können wir die technologischen Ergebnisse unseres Vorlaufprojektes nun als Ausgangspunkt für marktorientiere Forschungsprojekte nutzen.

Unser Projekt wurde ermöglicht mit Mitteln des Technologieförderprogramms INNO-KOM des BMWK, Projektträger war die EuroNorm GmbH.

Frische Wasserlinsen nach 7 Tagen Kultivierung
Lemna minor im Mikroskop
Frische Wasserlinsen nach 7 Tagen Kultivierung
Proteinreiches Brot mit Wasserlinsen