Melioration, das Havelländische Luch und Künstliche Intelligenz
Der Begriff Melioration (lateinisch melior ‚besser‘) fasst Maßnahmen der Bodenverbesserung zusammen, die meist mit einem starken Eingriff in den Wasserhaushalt landwirtschaftlicher Nutzflächen einhergehen. In der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion scheint der Begriff aus der Mode gekommen bzw. sogar negativ konnotiert zu sein: Viele Menschen assoziieren mit ihm die bei der Trockenlegung von Mooren entstehenden Klimagase.
Auch das Havelländische Luch musste intensive Meliorationsmaßnahmen über sich ergehen lassen; seine „Trockenlegung“ jährte sich in diesem Jahr zum dreihundertsten Mal. Der eher kritische Blick auf die Trockenlegung des Moores ist dabei noch verhältnismäßig jung, viele Generationen von Havelländern (und Berlinern) profitieren gerade in trockenen Jahren von den fruchtbaren Flächen des Niederungsgebietes. Erst seit Kurzem beschäftigt sich die Agrarforschung im Havelland wieder mit Melioration. Diesmal geht es aber nicht um Trockenlegungen, sondern um die Verbesserung von Mineralböden durch eine Erweiterung des durchwurzelbaren Bodenraumes und die Vergrößerung des nutzbaren Bodenwasservolumens für sichere Erträge bei Trockenheit. Mit Hilfe von Drohnen analysieren die Mitarbeitenden der Versuchsstation Berge dabei auch Bodeninformationen aus der Zeit der Trockenlegung des Havelländischen Luchs vor dreihundert Jahren und werten sie mit eigens entwickelter KI-Software des Projektpartners Pix4D aus. Die Künstliche Intelligenz hilft dabei, jene Orte zu identifizieren, an denen die "moderne" Melioration Erfolg versprechend scheint.
Weitere Informationen gibt es beim Projekt DigiRoot.