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Neue Absatzmärkte für Gärprodukte durch Aufbauagglomeration mit Sekundärstoffen (SKARABÄUS). Teilprojekt: Pflanzenbauliche Bewertung

Laufzeit: 02/2019 - 12/2020

In derzeit 9.000 Biogasanlagen werden bundesweit jährlich über 80 Mio. Tonnen Gärprodukte erzeugt. Die Aufbereitung und der Absatz dieser pflanzennähr- und humusstoffhaltigen Produkte aus der Biogaserzeugung ermöglichen es, Ressourcen effizienter zu nutzen. Für Anlagenbetreiber kann dies ein weiteres Standbein darstellen und den Weiterbetrieb ihrer Anlagen in Zeiten steigender gesetzlicher Anforderungen unterstützen.

Gesamtziel des Verbundvorhabens war die Aufbereitung von Gärprodukten aus landwirtschaftlichen Biogasanlagen mittels Aufbauagglomeration einschließlich einer umfassenden Bewertung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit. Das Verfahren der Aufbauagglomeration erlaubt hierbei den Zusatz von Sekundärstoffen und damit eine neuartige Aufbereitung von Gärprodukten zu maßgeschneiderten Dünger-Agglomeraten. Ziel ist der nicht-landwirtschaftliche Einsatz der Düngerprodukte im Hobby- und Erwerbsgartenbau sowie im Garten- und Landschaftsbau. Wesentlicher Arbeits- und Verantwortungsbereich des IASP im Verbund war die pflanzenbauliche Bewertung der Düngeragglomerate. Hierfür wurde eine Testbatterie aus insbesondere biologischen und physikalischen Untersuchungsmethoden zusammengestellt. Die Agglomerate auf der Basis frischer und kompostierter Gärprodukte mit Sekundärstoffen wurden zunächst hinsichtlich ihrer Pflanzenverträglichkeit und Düngewirkung untersucht. Düngemittel aus frischen Gärprodukten wirkten hemmend auf die Keimung von Kresse- und Chinakohlsamen. Eine Kompostierung der Gärprodukte führte zu einer sehr guten Pflanzenverträglichkeit. Die Zugabe verschiedener organischer und anorganischer Sekundärstoffe veränderte die Zusammensetzung der Produkte; die Nährstoffverfügbarkeit und -mineralisierung wurde erhöht und damit die unmittelbare Düngewirkung erheblich gesteigert. Diese Produkte konnten in Gefäßversuchen mit Pelargonien und Rasen vergleichbare Ergebnisse zu marktüblichen Düngern erzielen. Eine im Rahmen des Teilvorhabens entwickelte und gebaute Perkolationsanlage ermöglicht eine Schätzung des Freisetzungsverhaltens von Pflanzennährstoffen aus Düngemitteln auf der Basis einer kontinuierlichen Leitfähigkeitsmessung im Eluat. Die Anlage eignet sich vor allem zur Beurteilung von Düngern mit mineralischem Nährstoffschwerpunkt.

Düngemittel in den aufwärts durchströmten Säulen der Perkolationsanlage zur Bewertung der Pflanzennährstofffreisetzung

Förderprogramm

Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ des BMEL

Projektträger

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)

Verbundpartner

  • Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
  • Humboldt-Universität zu Berlin, Lebenswissen-schaftliche Fakultät, Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

Ansprechpartner IASP

Dipl.-Ing. Karen Sensel-Gunke