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Grundlagenuntersuchungen zur Verwertung und Nährstoffnutzung sowie zur boden- und pflanzenbezogenen Wirkung von Gärrückständen aus der Abfallvergärung (VeNGA).

Teilprojekt: Boden- und pflanzenbezogene Wirkung von Gärprodukten und ihre ökonomische Bewertung.

Laufzeit: 5/2013 - 6/2017

Derzeit gibt es deutschlandweit ca. 950 Bioabfallvergärungsanlagen, die jährlich 4,6 Mio t Gärreste aus der anaeroben Behandlung von Bioabfall produzieren. In dem Verbundprojekt wurden daher Untersuchungen zur ökonomisch sinnvollen Aufbereitung der Gärprodukte aus der Biobfallvergärung durchgeführt mit dem Ziel, langfristig einen Absatzweg schaffen und ein vertriebsfähiges Produkt zu entwickeln. Der Fokus der Arbeiten am IASP lag auf den ökologischen und ökonomischen Untersuchungen zu Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von kompostierten, durch Siebung fraktionierten und durch Agglomeratbildung oder Pelletierung weiter aufbereiteten Gärrückständen aus der Biobabfallvergärung. Die unmittelbare Düngewirkung von kompostierten Gärprodukten aus Bioabfällen ist aufgrund der geringen Stickstoffverfügbarkeit eingeschränkt. In den Gärprodukten sind hohe Gehalte an Phosphor und Kalium enthalten. Langfristig ist durch Einsatz solcher Gärprodukte der Aufbau eines Nährstoffdepots im Boden möglich. Daraus erwächst auch ein Einsparungspotenzial für andere Düngemittel. Außerdem zeichnen sich die Produkte durch basisch wirksame Bestandteile aus, die eine Kalkung ganz oder teilweise ersetzen können. Sie können in erheblichem Maße zur Steigerung der Humusgehalte im Boden beitragen. Ca. 80 % des enthaltenen Kohlenstoffs liegen in stabilisierter Form vor und können im Boden sequestriert werden. Problematisch sind hohe Gehalte an Schwermetallen und sonstigen Störstoffen. Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte wurden in 50 % der untersuchten Chargen überschritten. Phytotoxische Effekte wurden nur in Einzelfällen festgestellt und waren nicht dosisabhängig, sondern wurden durch punktuelle Verunreinigungen verursacht. Die Aktivität der Mikroorganismen im Boden wurde durch Anwendung der Gärprodukte deutlich gefördert. Ein negativer Einfluss der Gärprodukte auf Regenwürmer konnte nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse der vereinfachten Kosten-Nutzen-Analyse zeigen, dass bei der Gärproduktdüngung im Feldversuch mit niedrigen Aufwandmengen zwar höhere Erträge und damit eine höhere Marktleistung erzielt werden, diese jedoch die höheren Produktpreise für Pellets und für Agglomerate nicht rechtfertigen. Durch Beimengung von stickstoffhaltigen Zuschlagstoffen kann die Düngewirkung der Produkte angepasst werden. Hier besteht relevanter Forschungs- und Handlungsbedarf.

Programm

Bioenergie – Prozessorientierte Forschung und Innovation (BioProFi) des BMBF

Projektträger

Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH (PTJ)

Verbundpartner

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, GICON GmbH, Dresden

Ansprechpartner IASP

Dipl.-Ing. Karen Sensel-Gunke