Die Verdichtung von Biomasse bei der Einlagerung in landwirtschaftliche Silos ist bislang weder zu messen noch zu kontrollieren. Eine ausreichende Verdichtung ist aber für eine bestmögliche Qualität der Silage und für die Minimierung der teilweise erheblichen Energieverluste der Erntegüter entscheidend. Ziele des Verbundprojektes war daher die Entwicklung eines …
Die Versuche und Messungen fanden auf Silos in Fehrbellin statt. Als Verdichter wurde vom Projektpartner HAMM AG eine 12-t-Vibrationswalze zur Verfügung gestellt. Ein Laserscanner, montiert auf einem 6,50 m hohen Gestell, ermöglichte die schnelle Volumenmessung des aktuell befüllten Silos. Durch Wägung jedes Erntegutzuges ließen sich die Dichte des gesamten Silos nach jedem Scan berechnen und die Entwicklung der Dichtewerte während der Einlagerung graphisch darstellen. Der Einsatz des Scanners war von trockenem Wetter abhängig. Einen großen zeitlichen Aufwand stellte die Auswertung der Punktwolken im Postprocessing dar. Die während der Projektlaufzeit vollständig erfassten Siloeinlagerungen ermöglichten nicht das erhoffte verbesserte und allgemeingültige Silomodell. Auch parallel durchgeführte aktive Nachverdichtungsversuche ließen keine eindeutigen Aussagen zu konkreten Verdichtungsparametern zu.
Erfolgreich verliefen die Entwicklungsschritte zu einem Fahrerinformationssystem. Es wurden sechs Infrarot-Abstandssensoren entwickelt und je zur Hälfte an Front und Heck des Verdichters montiert. Ihre Werte spiegeln die Einsinktiefe des Fahrzeugs in das überfahrene Häckselgut wider. Sie sind als Hilfsgrößen für die Dichte der überfahrenen Oberfläche zu nutzen. Auf einem Bordrechner in der Fahrerkabine wurden die Daten verarbeitet und auf einem Bildschirm dargestellt. Außerdem wurden mit einem vordefinierten Schwellwert der Einsinktiefe neue Erntegutschichten erkannt. Auf der zweiten Hälfte des Bildschirms konnte so die Anzahl der Überfahrten über die aktuelle Erntegutschicht dargestellt werden. Sie dient als Anhaltspunkt für die geleistete mechanische Verdichtung. Der Verbundpartner ESYS GmbH hat Datenverarbeitung und Visualisierung professionell umgesetzt. Auch die Lokalisierung des Fahrzeugs auf dem Silo per Omnistar-DGPS verläuft reibungslos. Für eine verlässliche Schätzung der Dichte des gesamten Silos sind entsprechende Messsysteme auch auf den übrigen an der Verdichtung beteiligten Fahrzeugen sowie ständiger Datentransfer notwendig.
Programm zur Innovationsförderung des BMEL
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Dipl.-Ing. agr. Jan Häbler