Xylit besteht aus holzartigen Fasern, die in der Rohbraunkohle zu etwa 10 - 15 % eingebunden sind. In langjährigen Grundlagenuntersuchungen wurde die Eignung des aufbereiteten Braunkohlefaserxylits als hochwertiger Bodenverbesserungsstoff nachgewiesen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten außer der Einmischung in Spezialsubstrate gibt es gegenwärtig nicht. Die Projektidee bestand darin, Xylit auf Grund seiner pflanzenwuchsstimulierenden Eigenschaften in Strang- bzw. Mattensystemen einzubinden und im Landschaftsbau einzusetzen. Mit dem Projekt sollten dafür die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Xyliteinsatz und Pflanzenwachstum dargestellt werden. Einbezogen in die Untersuchungen waren auch Xylitstaub sowie Rohxylit.
Versuche zur Pflanzenentwicklung u. a. in Abhängigkeit von der Dosierung, der Art der Einbringung ins Substrat und den eingesetzten Xylitfraktionen zeigten, dass sowohl eine Einmischung von Xylitfasern als auch die Einbringung einer Xylitfaserschicht die Bodenverdichtung mit wachsendem Xylitanteil deutlich verhindert und dass mit wachsendem Xylitanteil kräftigere Wurzeln ausgebildet werden. Besonders geeignet sind auch Partikel der Staubfraktion mit einer Korngröße von 2 mm bis 3,15 mm sowie eine gleichmäßige Einmischung des Staubs in Höhe von 10 Vol.-%. Gleichzeitig können die Xylitfasern die Wasserversorgung der Pflanzen bei Trockenheit auf Grund ihrer geringen Wasserrückhaltung nicht sichern. Damit scheiden reine Xylitmatten als Vegetationsträger für Dachbegrünungen aus. Eine Substratabdeckung mit Xylitfasern begünstigt die Pflanzenentwicklung deutlich und verhindert unerwünschte Fremdvegetation. Der Erfolg solch einer Mulchmatte setzt voraus, dass das Kultursaatgut mit dem Boden unter der Mulchmatte Kontakt hat. In der Mulchmatte selbst keimte kein Saatgut. Untersuchungen zu den Verrottungseigenschaften der Xylitfasern zeigten nach einer Zeit von 18 Monaten, dass ein deutlicher biologischer Abbau weder bei freier Bewitterung (z. B. Xylitabdeckung) noch bei Einbringung von Xylitfasern in den Boden nachzuweisen ist. Damit sind die Xylitfasern äußerst verrottungsstabil und langanhaltend wirksam.
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V.
Dr. Christel Kappis