Zu diesem Projekt liegt noch keine Veröffentlichung vor.

Oxygenatereduktion in Böden durch ein neues technisches Verfahren zum In-Situ-Einsatz (OxyVin) Teilprojekt: Entwicklung eines Teilverfahrens zur biologischen Nachbehandlung der Oxygenate und deren Abbauprodukte

Projektlaufzeit: 07/2012 - 06/2014

Seit den 1980iger Jahren wurden aufgrund der Einführung von Katalysatoren in Kraftfahrzeugen neue Zusammensetzungen für die Kraftstoffe notwendig. Neu als sogenanntes Antiklopfmittel wurden Oxygenate eingesetzt. Oxygenate sind sauerstoffhaltige Verbindungen. In den 80iger Jahren wurde insbesondere Methyl-tert-butylether (MTBE) dem Benzin als Antiklopfmittel beigemischt. MTBE hat aber ein hohes Gefährdungspotenzial in Boden und Grundwasser. Seit 2006 ist MTBE weitgehend durch Ethyl-tert-butyl-Ether (ETBE) ersetzt worden. Für die Entfernung von Oxygenaten aus Boden und/oder Grundwasser gab es bisher nur wenige zuverlässige und effektive Sanierungsverfahren, die meist mit sehr hohen Kosten verbunden waren.

Ziel des Projektes war es deshalb, ein innovatives Verfahren für die Sanierung von Oxygenat-Schadensfällen zu entwickeln. Die Aufgabe des Projektpartners bestand darin, die Oxygenate mittels einer in-situ-chemischen-Oxidation (ISCO) zu zersetzen. Dabei konnte der Projektpartner bereits einen sehr guten Abbau der Oxygenate erzielen. Anschließend war im Teilprojekt des IASP die Aufgabe zu klären, ob mittels einer biologischen Sanierung die bei der in-situ-chemischen-Oxidation entstehenden Produkte bzw. Oxygenatreste weiter abgebaut werden können. Es wurden Untersuchungen zum Abbau von MTBE als Oxygenat und TBA (tert-Butylalkohol) als mengenmäßig größtem Zerfallsprodukt der ISCO sowohl unter aeroben als auch anaeroben Bedingungen unter Zusatz verschiedener biologischer Materialien durchgeführt. Als biologische Materialien kamen Rindergülle, Klärschlämme aus verschiedenen Anlagen und ein Gärrest aus der institutseigenen Biogas-Reaktoranlage zum Einsatz. Im Ergebnis konnte nachgewiesen werden, dass unter aeroben Bedingungen sowohl die Oxygenate selbst als auch das Zerfallsprodukt TBA nahezu vollständig abgebaut werden. Unter anaeroben Bedingungen erfolgt zwar ein Abbau von MTBE sowohl ohne als auch mit biologischem Material, aber der Abbau von TBA ist nur in einzelnen Varianten feststellbar. Mit den meisten biologischen Materialien ist die Reduzierung des TBA-Gehaltes nur minimal. Insgesamt kann festgestellt werden, dass eine aerobe Behandlung am erfolgreichsten ist. Unter anaeroben Bedingungen erweist sich die Variante mit einem Klärschlamm als gut. Die kleintechnische Erprobung verlief erfolgreich. Bezüglich der praktischen Umsetzung muss jedoch festgestellt werden, dass großtechnisch bereits durch die neuesten ISCO-Methoden ein fast vollständiger  Schadstoffabbau erreicht wird.

Reduzierung der MTBE-Gehalte unter aeroben Bedingungen

TBA-Gehalte zu Beginn und am Ende des Untersuchungszeitraumes – aerobe Bedingungen


Projektträger

AiF Projekt GmbH

Kooperationspartner

  • ARGUS Umweltbiotechnologie GmbH, Berlin

Ansprechpartner IASP

Dipl.-Ing. Steffi Tschuikowa