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Kontinuierliches Tiermonitoring in der Milchviehhaltung auf der Basis von Sensoren und digitalen Signalprozessoren

Projektlaufzeit: 11/2005 – 05/2007

Gegenwärtig gibt es in Deutschland eine starke Entwicklung verschiedener telemedizinischer Anwendungsverfahren, die verbunden sind mit großen Erwartungen bezüglich der Qualitätssteigerung und der Effizienz im Gesundheitswesen. In der Tiermedizin finden Monitoringsysteme auf telemetrischer Basis bisher kaum Anwendung, obwohl gerade hier große Anwendungspotentiale vorhanden sind. Im Rahmen dieses Vorlaufprojektes waren technische, physiologische und praktische Voraussetzungen für die zukünftige Entwicklung eines sensorgestützten, multiparametrischen Monitoringsystems für Milchkühe zu untersuchen und zu bewerten.

Die realisierten Voruntersuchungen zeigten die prinzipielle Möglichkeit der Bestimmung des Brunstzeitpunktes durch die multiparametrische Messung vegetativer Reaktionen (physiologischer Parameter) und von Verhaltensparametern. Die erhöhte Aktivität des Tieres, die sich u. a. in der visuell beobachteten Verschiebung des Gurtes weg von der optimalen Messposition äußerte, hatte keinen Einfluss auf die Messung der physiologischen Parameter, da nach Abklingen der Brunst an der veränderten Messposition wiederum reproduzierbare bzw. vergleichbare Messwerte in Bezug auf die Messtage vor der Brunst und nach der Brunst erreicht wurden. Hinsichtlich der technischen Anforderungen sollte für die Massendatenhaltung ein relationales Datenbankmanagementsystem eingesetzt werden. Sybase SQL Anywhere bietet hinsichtlich Performance, Administrierbarkeit und Kosten viele Vorteile. Die Datenbank muss neben den Messdaten weitere, für das Tier relevante Daten enthalten. Dazu gehören u. a. Daten über regelmäßige Erhebungen des veterinärmedizinischen Status des Tieres durch den Tierarzt und Daten, die im Erkrankungsfall registriert werden. Desweiteren sollte die Datenbank im Rahmen eines Managementsystems zur Tierhaltung und Tierzüchtung mit entsprechenden Daten (Milchleistung, Futterverbrauch....) gekoppelt werden. Dadurch wird eine Zuordnung der Messdaten zum Tier und dessen dokumentierten Lebenszyklus möglich. Zur Integrierung in bestehende Herdenmanagementsysteme sind die Schnittstellen zu definieren. Allerdings ist zu erwarten, dass auf Grund der wesentlichen größeren Datenmengen eines neuen Systems eine komplette Überarbeitung insbesondere der Software bestehender Managementsysteme notwendig wird, so dass die Neuentwicklung eines Managementsystems unter Einbeziehung auch von Umweltparametern (Stallparametern) sinnvoll erscheint. Zur Umsetzung der Ergebnisse dieser innovativen Vorlaufforschung sind bereits konkrete Folgeaktivitäten in Durchführung.

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V.

Kooperationspartner

  • BITSZ BüromatITSysteme GmbH, Zwickau
  • Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Nutztierwissenschaften, FG Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik

Ansprechpartner IASP

Dr. Hans-Ullrich Balzer