Ziel des Vorhabens war die Entwicklung einer praxisrelevanten elektronischen Ohrmarke zum Gesundheits-, Fruchtbarkeits- und Geburts-Monitoring von Sauen. Diese soll im Stande sein, die physiologischen Parameter Muskelaktivität, Hautpotential, Hautwiderstand, Hauttemperatur und Bewegungsaktivität am Ohr zu erfassen. Die Datenanalyse soll im Hinblick auf die häufigsten physiologischen und pathologischen Veränderungen in allen Phasen des Reproduktionszyklus erfolgen.
Die Fertigung der Ohrmarke wurde seitens des Gehäuses vom IASP, seitens der Elektronikhardware vom Auftragnehmer Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) umgesetzt. Die Gehäuse-Teile wurden an der im Rahmen des Projektes erworbenen CNC-Fräse gefertigt. Mit Hilfe der Software AutoCAD wurden 3-D-Skizzen entworfen, die anschließend mit der Software Condacam für die Fertigung an der CNC-Fräse umgewandelt wurden.
Die elektronische Ohrmarke weist neben einer Reihe anderer Abweichungen gegenüber handelsüblichen visuellen Ohrmarken die Besonderheit auf, dass das Dornteil über zwei Dorne verfügt. Die Perforation des Ohres erfolgt nicht mittels dieser Dorne während des Einziehens, sondern wurde in einem gesonderten Arbeitsschritt mit einer eigens dazu modifizierten Ohrmarkenzange durchgeführt.
Die biotechnische Erprobung wurde durch das Veterinärwesen des Landesamts für Gesundheit und Soziales Berlin genehmigt, die Versuchsdurchführung erfolgte in Kooperation mit dem Institut für Tierernährung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin. Nach Doppellochung des Ohres wurden die elektronische Ohrmarke eingezogen und die physiologischen Messparameter erhoben. Diese wurden anschließend regulationsdiagnostisch hinsichtlich der Regulationsgüte und -aktivität der Sauen untersucht. Im Laufe des Projektes wurde die Ohrmarke vielmals hinsichtlich der Aspekte Wasserdichtheit, Stoßfestigkeit, Haltbarkeit am Ohr und korrekter Energieversorgung modifiziert.
Das Interesse auf Seiten der Branche an der Entwicklung ist enorm. Zur Vorbereitung der Markteinführung wird der erreichte Prototyp derzeit weiter optimiert.
INNO-KOM Ost, Marktorientierte Forschung
EuroNorm GmbH
Institut für Tierernährung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
Dr. Nanna Lindner