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Netzwerk Funktionelle Pflanzenproteine für gesunde Lebensmittel

Laufzeit: 06/2018 - 05/2019

Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung steigt auch ihr Versorgungsbedarf mit hochwertigem Eiweiß. Gleichzeitig wünschen sich immer Menschen eine alternative Ernährung ohne tierische Proteine. Der zunehmende Proteinbedarf wird nicht allein durch die Produktion tierischer Lebensmittel zu decken sein. Vor diesem Hintergrund steuert die Ernährungswirtschaft auf eine Proteinlücke zu. Alternative Proteinquellen werden dringend gesucht. Ein großes Potential an pflanzlichen Rohstoffen mit hohem Proteingehalt, die gezielt in der Ernährungswirtschaft eingesetzt werden können, stellen die Reststoffe der Öl- und Stärkeindustrie dar. Diese werden gegenwärtig hauptsächlich verfüttert. Mit der Anwendung dieser Reststoffe zur Gewinnung von Proteinen für die Lebensmittelindustrie entsteht eine höhere Wertschöpfung. Gleichzeitig stehen alternative, nachhaltige pflanzliche Proteinquellen für die Ernährung zur Verfügung, die keine zusätzlichen Produktionsflächen benötigen.

Das zu seiner Entstehung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte ZIM-Kooperationsnetzwerk „Funktionelle Pflanzenproteine für gesunde Lebensmittel (FunProNet)“ ist ein Zusammenschluss von Pflanzenprotein-Herstellern, Lebensmittelproduzenten und Forschungseinrichtungen mit Kompetenzen auf den Gebieten der Analyse, Funktionalisierung und Applikation von Pflanzenproteinen. Hauptziele des Netzwerkes sind die Erarbeitung von technologischen Lösungen zur Gewinnung pflanzlicher Proteine bzw. Proteinpräparate aus Reststoffen der Öl- und Stärkeproduktion und deren Einsatz bei der Entwicklung und späteren Herstellung neuer Halbfertig- und Fertigerzeugnisse der Lebensmittelindustrie. Diese Zielstellung beinhaltet folgende Teilziele:

• Entwicklung von flexiblen Technologien zur Gewinnung von Pflanzenproteinen mit unterschiedlicher Reinheit und unterschiedlichem Denaturierungsgrad

• Applikation der Proteinpräparate zur Entwicklung von Erzeugnissen u. a. für folgende Bereiche: Vegetarische und vegane Ernährung, funktionelle Lebensmittel, Clean-Label-Food, Lebensmittel für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsergänzungsmittel

• Nutzung der technofunktionellen Eigenschaften der Pflanzenproteine bei der Lebensmittelproduktion zur Beeinflussung der Verarbeitungseigenschaften, zur Gestaltung der Produkteigenschaften (z. B. sensorische Eigenschaften und Haltbarkeit), zur Reduzierung bzw. Substitution von teils negativ bewerteten Zusatz- und Inhaltsstoffen und zur ernährungsphysiologischen Produktaufwertung.

In der geförderten Netzwerklaufzeit erfolgten zwei Treffen der Netzwerkpartner, jeweils ein Treffen der vier gebildeten Arbeitsgruppen sowie mehrere bilaterale Treffen von Netzwerkpartnern. Neben der offiziellen Netzwerkgründung und dem guten gegenseitigen Kennenlernen fanden bei diesen Gelegenheiten Präsentationen und ein reger Austausch von Informationen und Erfahrungen zur Gewinnung, Funktionalisierung und Anwendung von Proteinen bei der Lebensmittelverarbeitung sowie zur Marktsituation statt. Es wurden die Produktionshallen und Laborräume einiger Partner besucht. Die Pflanzenprotein-Hersteller haben Rohstoffe bzw. Produkte für Vorversuche bei verschiedenen Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt. Geschäftsbeziehungen wurden angebahnt.

Da eine wichtige Zielstellung der Netzwerkarbeit die Konzeption, Beantragung und Durchführung von FuE-Projekten ist, wurden die Netzwerkpartner über die Voraussetzungen für ZIM-Projekte und andere Projektformen ausführlich informiert. Die Netzwerkaktivitäten werden nach Ablauf der 1. Phase ohne Förderung fortgesetzt.

Programm

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi, Modul Kooperationsnetzwerke

Projektträger

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Netzwerkpartner

All Organic Treasures GmbH, Kempten

ANiMOX GmbH, Berlin

GUTENA Nahrungsmittel GmbH, Apolda

Halloren Schokoladenfabrik AG, Halle/Saale

Keunecke Feinkost GmbH, Ballenstedt

SanaBio GmbH, Schoenebeck (Elbe)

WDM Biofertigprodukte GmbH, Müncheberg

ILBQ (Institut für Lebensmitteltechnik, Biotechnologie und Qualitätssicherung e. V.), Köthen

Pilot Pflanzentechnologie Magdeburg e. V. (PPM), Magdeburg

Technische Universität Berlin, Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie, Fachgebiet für Lebensmitteltechnologie und -materialwissenschaften, Berlin

Ansprechpartner IASP

Dr.-Ing. Rafael Valbuena

Auftakttreffen der Netzwerkpartner von FunProNet