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Entwicklung und Erprobung einer neuartigen Liegeunterlage aus natürlichen Fasern für Jungtiere in der Aufzucht und Haltung

Projektlaufzeit: 03/2003 - 08/2004

Ziel des Forschungsvorhabens war die technisch-technologische Entwicklung und Bewertung des neuen innovativen Marktproduktes „Gesundheitsfördernde Liegeunterlage“ in mehreren Varianten für Jungtiere verschiedener Art auf der Basis einheimischer Flachs- und Hanffasern territorialen Ursprungs. Es war der Nachweis zu erbringen, dass Liegematten im landwirtschaftlichen Bereich bezüglich der Leistung der Tiere sowie des Hygienestatus des Stalles den herkömmlichen Haltungsbedingungen überlegen sind. Darüber hinaus sollten eine tiergerechte Haltung gefördert und Potenziale zur Energieeinsparung aufgedeckt werden. Parallel dazu war eine gesundheitsfördernde Liegematte für Haustiere zu entwickeln.

Die mehrmonatigen Praxistests in verschiedenen Zyklen erfolgten zum einen in zwei Landwirtschaftsbetrieben, zum anderen in Versuchsställen der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, darüber hinaus in mehreren Privathaushalten. An Hand ausgewählter Kriterien bezüglich materialtechnischer, tierphysiologischer und arbeitswirtschaftlicher Parameter wurde die technische und ethologische Eignung der Liegematte getestet und mit folgenden Ergebnissen bewertet:

  • Der Einsatz von Flachs-, Hanf- und Ölleinstroh bzw. deren Mischung zur Ausbildung des Mattenkerns ist generell möglich. Ein umhüllendes Jutegewebe sichert die ausreichende Stabilität der Matten in verschiedenen Abmessungen.
  • Der Verschleiß der Ferkelliegematte beginnt mehrheitlich zwischen dem 4. und 8. Tag der Nutzungsdauer. Die rückstandsfreie Entsorgung erfolgte durchschnittlich am 12. Tag, bei Kaninchen am 20. Tag und bei Hunden nach einigen Wochen.
  • Zusätzlich zu den Wärme liefernden Infrarotstrahlern von oben wird eine optimal warme Liegefläche von unten geboten. Außerdem fördert die Fasermatte das natürliche Liegeverhalten.
  • In Abferkelbuchten mit Bodenheizungssystemen haben die Ferkel die Liegematte der Ferkelnestheizung vorgezogen. Daher können in beheizten Aufzuchtställen nachweislich Energiekosten eingespart werden.
  • Die Ferkelsterblichkeit in den Sauengruppen mit Liegematten fiel in der Mehrzahl der bewerteten Zyklen geringer aus als in den Vergleichsgruppen ohne Liegematten.
  • Beim Einsatz von Fasermatten in der Kaninchenhaltung haben sich erste positive Ergebnisse gezeigt. Hier besteht weiterführender Forschungsbedarf.
  • Der Einsatz von Liegematten in der Aufzucht und Haltung von Hunden ist uneingeschränkt möglich; beim Einsatz für Kleinnager in der Käfighaltung besteht Verbesserungspotenzial.

Im Ergebnis der theoretischen Betrachtungen und praktischen Untersuchungen wurden innovative Lösungen für differenzierte Mattentypen abgeleitet und dem Kooperationspartner die Details des neuen Produktes im Vorfeld der industriellen Fertigung zur Verfügung gestellt.

Kooperationspartner

  • FamaTec Angermünde GmbH & Co. KG
  • Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Nutztierwissenschaften, Fachgebiet Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik

Projektträger

AiF

Ansprechpartner IASP

nn