Ziel des Verbundprojektes war die Entwicklung innovativer Organisations- und Kommunikationsformen für den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Praxis. Diese neuen Organisations- und Kommunikationsformen sollten anhand des Transfers eines neuen Produktes für die Gleisbettbegrünung - der mobilen Gleisbettmatte - entwickelt und hinsichtlich ihrer Effektivität ausgetestet werden. Das Kernproblem bestand darin, dass zur Umsetzung eines komplexen Produktes, wie es das Vegetationssystem zur Gleisbettbegrünung auf Basis der mobilen Gleisbettmatte darstellt, eine Vielzahl von Unternehmen unterschiedlichster Fachgebiete einbezogen werden müssen. Es geht u. a. um die Anpassung einer Vielzahl vegetationstechnischer, gleisbautechnischer, textiltechnologischer sowie administrativer und planerischer Aspekte aufeinander. Bisher fehlten die direkten Verbindungen zwischen den Systemkomponentenherstellern, dem GaLaBau-Unternehmen und den Verkehrsbetrieben. Zum erfolgreichen Transfer wurden deshalb 12 beteiligte Partner in einem Netzwerk zusammengeschlossen. Über dieses wurden den Unternehmen einerseits neue Märkte erschlossen, andererseits erhielten sie einen umfassenden Überblick über die bei der Umsetzung in die Praxis zu berücksichtigenden Gesamtzusammenhänge. Diese Qualifizierung der Transferpartner und die Vorbereitung der Gleisbettmatte für ihren Markteinsatz erfolgten über eine intensive Netzwerksarbeit, über die gemeinsame Einrichtung und Bewertung von zwei Demonstrationsanlagen in Straßenbahngleisen in Erfurt und Berlin, über die Entwicklung eines Systemanbieters und über flankierende Maßnahmen wie z. B. eine breite Öffentlichkeitsarbeit.
Das Zusammenwirken dieser Organisations- und Kommunikationsmethoden im Komplex ermöglichte eine Optimierung des Vegetationssystems auf Basis der Gleisbettmatte und eine effektive Vorbereitung seiner Vermarktung. Damit leistete das Verbundprojekt einen Beitrag zu den förderpolitischen Zielen des Innovationswettbewerbs "Wirtschaft trifft Wissenschaft", der neue Ansätze für einen verbesserten Transfer wissenschaftlicher und technischer Innovationen in wirtschaftliche Anwendungen fördert. Gleichzeitig wurde das Ziel erreicht, das Potenzial von Forschungsinstituten noch stärker in gemeinsame Innovationsprozesse mit der Wirtschaft einzubringen und die Position der Hochschulen in den neuen Ländern als "regionale Anker" im Innovationsprozess zu stärken.
Projektträger Jülich (PTJ), Forschungszentrum Jülich GmbH
Dr. Christel Kappis