Im Rahmen des Projektes sollte ein auf Kalklösungen (kurzfristige starke pH-Absenkung) und neuartiger Spritztechnik basierendes Verfahren zur Minimierung von verschiedenen Schadinsekten im landwirtschaftlichen Ackerbau entwickelt werden. Dazu waren folgende Schritte geplant:
1. Entwicklung einer innovativen Sprühdüsentechnologie, die trotz weit in den Bestand reichender Benetzung an den nah der Düse gelegenen Pflanzen keine Zerstörungen verursacht. Zusätzlich zu dem eigentlichen Düsensystem sollten ein zentraler Dosierverteiler, ein Umrüstsatz für konventionelle Feldspritzen sowie eine programmierbare Steuereinheit entwickelt werden.
2. Entwicklung spezifischer, kurzzeitig hochwirksamer Löschkalkmischungen mit Netz- und Zusatzmitteln, die zu einer optimalen Minimierung von Ackerbauschädlingen führen. Ein Teil der Zusatzstoffe sollte dabei über den Hochdruckwasserstrahl zugeführt werden.
3. Als Nebenentwicklung vorgesehen war die Erarbeitung einer bildgebenden Sprühbildnachweismethode für die Benetzung lebender Pflanzen.
Während die Agrar Handelspartner Woldegk GmbH die innovativen Sprühdüsen entwickelte und mit ihnen eine Feldspritze bestückte, standen am IASP die Entwicklung schädlingsspezifischer Löschkalkmischungen sowie der dazugehörigen Anwendungsverfahren im Vordergrund. Es wurden verschiedene Kalkmischungen entwickelt, die sich als teilweise wirksam gegenüber Rapsglanzkäfern erwiesen, während bei anderen Schädlingen keine Wirkung festgestellt werden konnte. Zusätzliche Versuche ergaben Hinweise darauf, dass ein Einsatz von Kalk gegen Pilzkrankheiten im Ackerbau sinnvoll sein könnte. Die Entwicklung einer Sprühbildnachweismethode verlief erfolgreich. Mit Hilfe der entwickelten Methode konnte nachgewiesen werden, dass die vom Projektpartner entwickelte Düse gegenüber herkömmlichen Spritzensystemen Vorteile in Bezug auf Reichweite und Benetzung von Blattober- und Unterseite besitzt. Dies macht den neuen Düsenkopf auch für andere Anwendungen als für Kalk interessant, da eine ausreichende Benetzung vor allem der Blattunterseite bei bisher existierenden Pflanzenschutzsystemen oft nicht gegeben ist.
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
AIF Projekt GmbH
AGRAR Handelspartner Woldegk GmbH
Dr. Christina-Luise Roß