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Entwicklung eines innovativen vegetationstechnischen Systems zur Feinstaubbindung

Projektlaufzeit: 05/2007 - 04/2010

"Grüne Dächer" haben vielseitige positive stadtökologische Wirkungen. Dem bekannten Effekt der Staubbindung auf dem begrünten Dach wurde bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Durch die gezielte Weiterentwicklung eines Dachbegrünungssystems mit einer höheren Effektivität der Staubbindung und -rückhaltung kann ein Beitrag zur Minderung der Staubbelastung in den Städten geleistet werden.

Ziel des Projektes war es, ein neuartiges Dachbegrünungssystem zur Feinstaubbindung und Feinstaubrückhaltung zu entwickeln. Zuerst wurde in Laboruntersuchungen die Feinstaubfilterung in den herkömmlichen extensiven Dachbegrünungssystemen insgesamt und in den einzelnen Elementen der Systeme erfasst. Danach wurden im Ergebnis der Literaturrecherche die neuen Stoffe mit den Eigenschaften der Absorber bzw. Ionenaustauscher zur Ergänzung des herkömmlichen Systems ausgewählt. Die Untersuchungen der chemisch-physikalischen Eigenschaften der innovativen Stoffe und ihrer Filterungsleistung am Beispiel der Schwermetalle sowie eine wirtschaftliche Studie erlaubten es, den Kreis der geeigneten Stoffe einzugrenzen. Die ausgewählten Stoffe wurden den herkömmlichen Substraten beigemischt und die jeweiligen Substratmischungen hinsichtlich ihrer Eigenschaften als Vegetationsträger und Nährsubstrat für die Pflanzen untersucht. Die Substratmischungen wurden in einem praxisnahen Versuch 15 Monate lang auf einer Dachanlage getestet und die Filterungsverbesserung gegenüber herkömmlichen Substraten bewiesen.

Von den getesteten Zusatzstoffen erwiesen sich ein industrielles Nebenprodukt und ein natürliches Mineral als innovativ, wirtschaftlich und verfügbar. Die Staubfilterungsleistung der Dachbegrünungssysteme erhöhte sich unter Beimischung dieser beiden Zusatzstoffe um mindestens 30 %. Die durchgeführten Untersuchungen zur Aufbereitung und Aufbringung der Stoffe schafften eine gute Basis für die verfahrenstechnische Umsetzung der Herstellung der Zusatzstoffe in granulierter Form. Dazu wurde ein Konzept der "Megaperlen"-Herstellung aus den Zusatzstoffen entwickelt, welches die Marktchancen des innovativen Produktes wesentlich erhöht. Die vorhandenen Dachbegrünungen können zudem unter Einsatz von "Megaperlen" aus den Zusatzstoffen problemlos nachgerüstet werden, um mehr Feinstaubbestandteile dauerhaft zu binden. Die Klärung der Herstellungskette des neuen Produktes sowie die Ermittlung seines Feinstaubaufnahmepotentials erfolgen in einem Anschlussprojekt zur Unterstützung der Verwertung der FuE-Ergebnisse.

Projektträger

AiF Projekt GmbH

Auftraggeber

Hartmann Ingenieure GmbH, Berlin

Ansprechpartner IASP

Dr. Olga Gorbachevskaya