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Efficient Carbon, Nitrogen and Phosphorus cycling in the European Agri-food System and related up- and down-stream processes to mitigate emissions (CIRCULAR AGRONOMICS)

Laufzeit: 09/2018 – 03/2023

In dem viereinhalbjährigen EU-Projekt „Circular Agronomics“ wurde eine Reihe von praktischen Lösungen erforscht, mit denen Stickstoff-, Phosphor- und Kohlenstoffkreisläufe in der europäischen Nahrungsmittelproduktion geschlossen werden können. Die untersuchten Lösungen würden einen weiteren Schritt hin zur Integration der Ernährungswirtschaft in die Kreislaufwirtschaft bedeuten. Dabei könnten durch eine Steigerung der Nutzungseffizienz natürlicher Ressourcen auch positive Auswirkungen auf den Schutz von Atmosphäre, Boden und Wasser erreicht werden. Am Beispiel von 6 Fallstudien, welche jeweils regionale Unterschiede repräsentierten, ließen sich typische Herausforderungen beim Schließen von Kreisläufen in der europäischen Landwirtschaft adressieren.

Als eine dieser Fallstudien wurden auf unserer Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Berge im Havelland, exemplarisch für die großtechnische Bewirtschaftung Nordostdeutschlands, die Wirkung von Wirtschaftsdünger-Ausbringungsverfahren auf die Stickstoffeffizienz, die Stickstoff-Ausnutzungseffekte der Sortenwahl bei Winterweizen sowie die Steigerung der Düngeeffizienz durch eine Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern untersucht. Ein mehrjähriger Feldversuch stellte die pflanzenbaulichen Effekte von Ausbringungszeitpunkten, agrartechnische Verfahren wie die Unterfußdüngung sowie den Einsatz von Nitrifikationshemmern einander gegenüber. Die Untersuchungen zur Sortenwahl fanden parallel in einer Fallstudie in Morava (Mähren) in der Nähe von Brno (Tschechische Republik) statt. Verfahrenstechnologische Untersuchungen zur Ammonium-Abreicherung von Biogas-Gärresten wurden im Technikums-Maßstab auf der Versuchsstation Berge durchgeführt. Alle abgereicherten Substrate und gewonnenen Mineraldünger konnten in Gefäß- und Feldversuchen getestet werden.

Eines von vielen Ergebnissen von CIRCULAR AGRONOMICS ist es, dass durch die Stickstoff-Abreicherung eine hohe agronomische Effizienz erreicht werden konnte. Der dreijährige Vergleich von Winterweizensorten zeigte, dass solche mit genetisch bedingt hohen Proteingehalten eine bessere Stickstoffeffizienz bieten als je mit einem hohen Ertragspotenzial. Besonders unter trockenen Bedingungen, wie wir sie in der Region Berlin-Brandenburg zunehmend häufiger vorfinden, konnte dieses Ertragspotenzial nicht ausgeschöpft werden.

Zusammenhang zwischen Stickstoffausnutzungseffizienz und Wasserversorgung bei den 12 im Vorhaben untersuchten Weizen-Genotypen.
Unterfußdüngung im Feldversuch – zur genauen Bemessung der Ausbringmenge mit Hilfe von Gießkannen.

Förderprogramm

Horizont 2020 der Europäischen Union


Projektträger

Europäische Kommission


Kooperationspartner

17 Partner aus EU-Ländern und Ostafrika


Ansprechpartner IASP

Dr. Andreas Muskolus