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Sensorsystem CaniWatch zum Belastungs-Monitoring von Hunden; Erarbeitung von Systemkomponenten und Analysealgorithmen zur Entwicklung neuronaler Netze für ein sensorgestütztes Monitoring von Vitalparametern und die Bewertung von Tiergesundheit und Beanspruchung beim Begleit- und Gebrauchshund (CaniWatch)

Projektlaufzeit: 01/2019 – 09/2021

Hunde genießen große Wertschätzung durch ihre Halter, doch obwohl Mensch und Hund viel Zeit gemeinsam verbringen, ist die Kommunikation oft schwierig. Die Einschätzung des aktuellen Belastungsgrades des Hundes durch den Hundeführer ist stets subjektiv. Das Ziel des FuE-Projektes CaniWatch war die Entwicklung eines intelligenten, echtzeit-fähigen Belastungs- Monitoringsystems für Hunde, bestehend aus drei Einheiten: Die Datenerfassungs- Einheit stellt eine im Projekt entwickelte, individuell an die Statur verschiedener Hunde anzupassende elektronische Sensorweste zur Erfassung vegetativer Parameter (Elektromyogramm, Hautpotential, Hautwiderstand, Hauttemperatur), der Bewegungsaktivität und der Herzfrequenz des Hundes dar.

Teddy bei der Erprobung der CaniWatch-Sensorweste

Die Software der Datenanalyse-Einheit dient zunächst der Bewertung der Datengüte und anschließend der Zeitreihenanalyse auf der Basis chronobiologischer Regulationsdiagnostik. Die Entwicklung der Präsentations-Einheit, welche eine online-Darstellung der Ergebnisse vorsah, konnte bislang nur in einer offline-Version vorbereitet werden.

Die Erprobung wurde mit 12 mittelgroßen Hunden unterschiedlicher Rassen durchgeführt und erfolgte in zwei Phasen. Zunächst trugen die Hunde die Sensorweste in einem eingezäunten Bereich unter Videobeobachtung, anschließend eine Woche täglich im häuslichen Umfeld, während Trainingseinheiten oder dem Spaziergang. Es wurden über 90 Stunden Daten aufgezeichnet, davon 28 Stunden mit Video und 62 Stunden mit Protokoll. Eine saubere Datenerfassung ohne Störsignale stellte sich dabei als sehr anspruchsvoll heraus, so dass die sehr variable Qualität der Datensätze noch kein Training der entwickelten Neuronalen Netze zuließ. Es konnte jedoch eine Korrelation zwischen der Bewegungsaktivität und der Muskelaktivität nachgewiesen und dem Aktivitätslevel des Hundes im Video zugeordnet werden.

Die Parameter Hautwiderstand und Herzfrequenz erwiesen sich als prinzipiell geeignet zur Bewertung der emotionalen Beanspruchung des Hundes. So ließ sich beispielsweise die größte emotionale Regulationsaktivität während des Ballspiels oder dem Auftreten von Schreckmomenten nachweisen; Rennen zeigte ebenfalls eine erhöhte emotionale Aktivität gegenüber Ruhen. Diese Ergebnisse sollen anhand künftiger Forschung abgesichert und zum Training der entwickelten neuronalen Netze herangezogen werden.

Regulationsaktivität der vegetativ-emotionalen Regulation von Rudi während ausgewählter Ereignisse

Programm

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWK, Modul Kooperationsprojekte

Projektträger

AiF Projekt GmbH

Kooperationspartner

automation & software Günther Tausch GmbH, Neubrandenburg

Ansprechpartner IASP

Dr. Nanna Pflugfelder